Nun denn, das
Manöver "DYNAMIC GUARD" ist beendet und nun befinde ich mich im
veregneten/verschneiten England - wie kommt dass?
..fangen wir von
Vorne an..
Am 31. Januar
verließen wir den Hafen von Haakonsvern in der Nähe von Bergen (Norwegen),
nachdem der bei uns eingeschiffte SNMG1-Stab, sowie die Teilnehmenden Schiffe
der norwegischen Marine (Fregatte HNOMS THOR HEYERDAL, Schnellboote HNOMS
GLIMT, GNIST, STEIL und das Hilfsschiff HNOMS VALKYRIEN) ihre Ansprüche für das
Manöver und ihre Möglichkeiten per Kurzvortrag dargestellt hatten.
Das gesamte Manöver
diente in der Hauptsache, den gerade "zusammengewürfelten" Stab zu
einer schaffenden Einheit zu fusionieren und gleichzeitig den teilnehmenden
Schiffen die Möglichkeit zu geben, Standardaufgaben und Bedrohungen zu beüben
bzw. abzuwehren.
Über die Tage hinweg
bis zum 06. Februar wurde das Wetter immer schlechter und als klar war, dass
außerhalb der Fjorde eine Wellenhöhe bis zu 10 Metern zu erwarten waren,
verlagerte sich das gesamte Manöver hinein in die norwegischen Fjorde. Aus
navigatorischer Sicht eine besondere Herausforderung, die aber auch besonders
viel Spaß machte, da es zum Teil nur wenige Kabel (10tel einer Seemeile) waren,
die uns von den Fjordufern trennten. Da ich das Vergnügen hatte, einen
Wachoffizier-Schüler (WO-Schüler) auf der Brücke auszubilden, waren die Tage
vom 31. Januar bis zum 06. Februar auch für mich von neuen Erfahrungen geprägt,
da ich bislang noch nie in den Fjorden aktiv als WO gefahren bin. Das Manöver
stellte sich vor allem als ASuW (Anti Surface Warfare)-Übung dar, indem es
darum ging, Gegnerische Einheiten aufzuklären und zu bekämpfen, bzw. aufgeklärt
zu werden und bekämpft zu werden. Wir als HESSEN nahmen dies gerne als
"Ortsfremde" als Herausforderung an und ernteten Respekt und
Anerkennung, als wir in einem solchen "Hide and Seek"-Spiel eine
Fjordpassage nahmen, die selbst norwegische Fregatten bislang noch nicht
durchfahren haben. Die Gesichter der Schnellbootkommandanten hätte ich gerne
gesehen, als wir aus einem völlig anderen Fjordarm auf unsere
"Gegner" stießen und sie lediglich die Wahl hatten, die "Hebel
auf die Back" zu legen um aus
unserer Waffenreichweite zu gelangen.
In diesem Sinne
verbrachten wir die Tage von DYNAMIC GUARD also in den Fjorden, bis wir am 06.
Februar in Bergen einliefen und Teile des Schiffes instand zu setzen und
gleichzeitig Proviant zu übernehmen. Gleichzeitig hat die Besatzung
Gelegenheit, Norwegen zu entdecken, Sport zu machen und den
"Dienstherren" einen guten Mann sein zu lassen.
Hier der so genannte "Sailpast" - die Verabschiedung aller Einheiten, die am Manöver teilgenommen haben:
Ich persönlich bin
gestern mit einem Kameraden der US-NAVY nach London geflogen und weiter nach
Watford gefahren, um an einer NATO-Konferenz teilzunehmen - daher habe ich
heute in Watford dowtown erst einmal ein "Full English Grill
Breakfast" (Bacon, Toast, Tomatoes, Black Pudding, Baked Beanst) zu mir
genommen, um in London bei einem mini-Einkaufstripp eine "Cheese and Onion
Pasty´" zu genießen, dann im weiteren Verlauf an der Tower Bridge zu
kosten, ob "Fish 'n Chips" noch genauso schmecken wie zu meiner Zeit
in Manchester (und das taten sie) und jetzt, nach einem Pizza-Abendessen und
zwei Pints "Pedigrees" langsam ins Bett zu gehen und auszurechnen,
wie viele Kilometer ich jetzt joggen muss, um diesen kalorienhaltigen Tag
wieder abzubauen.
Am Donnerstag werde
ich mit meinem Kameraden wieder vom Schiff vor der Südenglischen Küste
"aufgepickt" und dann geht's ab ins Mittelmeer - mit ohne Schnee, mit
ohne Regen und mit viel, viel Sonne..